August 26, 2009
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Bäume in Westafrika retten vor Hungertod

Denn selbst beim Ausfall aller anderen Nahrungspflanzen liefern Bäume wie etwa die Baobabs oder der Meerrettichbaum immer noch Nahrung. Daher sei es wichtig, internationale Entscheidungsträger davon in Kenntnis zu setzen, wie lebenswichtig der Erhalt dieser Bäume für das Überleben ist, betont Miranda Spitteler, CEO von Tree Aid.

21.08.2009 Bristol (UD/pte) – Lebensmittelknappheit ist ein Ergebnis von Niederschlagsschwankungen und steigenden Nahrungsmittelpreisen. Hilfslieferungen aus Industrieländern sind die Antwort auf solche Krisen. In den betroffenen Ländern sei es allerdings besser, wenn man auf Lösungen im eigenen Land setze. Der Bauer Arzouma Thiobiano vom östlichen Burkina Faso berichtet darüber, dass Bäume in den 1980er Jahren Menschen vor dem Hungertod gerettet haben. "Vor mehr als 20 Jahren ist eine Hungersnot über unser Land gekommen. Doch die Menschen haben sie überlebt, weil sie Blätter und Früchte der Baobab-Bäume gegessen haben." Gerade jene, die am schlimmsten von Hungersnöten betroffen sind, leben am Land, in Gegenden, in denen oft kaum Hilfe kommt. Daher sei es lebenswichtig, dass die westlichen Staaten darüber informiert werden, dass Bäume Leben retten können, betont Spitteler.

Auch in diesem Jahr hat Dürre weite Landstriche verwüstet. Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO sind mindestens 30 Länder weltweit davon betroffen und brauchen Hilfe von anderen Staaten. In Burkina Faso leiden rund 40 Prozent der Bevölkerung am Land an Unterernährung. "Zwar haben die G8-Länder in Rom im Juli 2009 Hilfslieferungen in der Höhe von 20 Mrd. Dollar zugesagt. Was dabei allerdings fehlt, ist die Erwähnung der Bäume als Schlüsselrolle", so Spitteler. Viele der Nahrungspflanzen in den betroffenen Ländern sind nicht heimisch und daher oft sehr empfindlich. "Für Kleinbauern in Afrikas Trockenregionen bedeutet dies häufige Missernten und Monate ohne Nahrung", so die Expertin. Bäume überleben Dürreperioden hingegen wesentlich besser – und sie liefern zudem noch Nüsse, Früchte, Samen, Blätter, Blüten und zum Teil auch Säfte, die als Nahrungsmittel verwendet werden können.

Neben dem Baobab nennt Spitteler auch den Meerrettichbaum (Moringa oleifera) als sehr wichtige Nahrungsquelle. Ursprünglich stammt der Baum aus Nordwestindien, wächst allerdings inzwischen weltweit in den Tropen und Subtropen. "Studien haben gezeigt, dass Mütter mehr Milch für ihre Säuglinge haben, wenn sie Moringablätter zu sich nehmen." Bäume spielen aber auch noch eine andere wesentliche Rolle für das Überleben bei Dürren. "In einem Dorf in Burkina Faso, in dem Tree Aid Bäume gepflanzt hat, konnten Frauen Produkte von diesen Bäumen verkaufen und haben so zum Überleben der Familien beigetragen", so Spitteler. Daher müsse man die Bedeutung der Bäume für das Überleben ins Licht der Öffentlichkeit rücken, meint die Expertin abschließend.

Quelle: umweltdialog.de


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