Mehr als 170 Pflanzinitiativen nutzen weltweit unsere Plattform. Hauptsächlich pflanzen sie in den Ländern des globalen Südens, da Bäume dort schneller wachsen und mehr CO₂ binden. Hinzu kommt der Vorteil, dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Diesen Zielen könnte man grundsätzlich an vielen Orten dieser Welt folgen. Und in der Tat, als wir uns bei Plant-for-the-Planet im Jahr 2011 entschlossen hatten, die Verantwortung für eine eigene Wiederaufforstungsfläche zu übernehmen, haben wir viele Flächen international geprüft: Flächen in Kenia, Tansania, Lesotho, Südafrika, Brasilien und eben in Mexiko.
Mexiko nahm an der Auswahl mit 16 in Frage kommenden Flächen teil. Unter Abwägung vieler Kriterien fiel die Entscheidung schließlich auf das mexikanische Bundesland Campeche, das in den zurückliegenden Jahren von allen mexikanischen Bundesländern am meisten Wald verloren hatte und zu den sogenannten Biodiversitäts-Hotspots der Erde zählt. Hier werden die Chancen am größten eingeschätzt, eine ökologisch sinnvolle Wiederaufforstung, sozialverträglich und wirtschaftlich in großem Stil verwirklichen zu können.
Hinzu kam, dass Felix Finkbeiner seine Vorträge über die Idee des Bäumepflanzens, die er in Deutschland an Schulen und auf Konferenzen hielt, auf Mexiko ausweitete. Auf diesem Weg entstand der Kontakt zu Dr. Raúl Negrete Cetina, einem vereidigten Grundstücksgutachter in Mexiko. Seine drei Kinder waren in den Schulklassen, in denen Felix zum Kampf gegen den Klimawandel animierte. Alle drei wurden zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit. Und so gründete der promovierte Geograph Negrete 2013 die gemeinnützige Organisation Plant-for-the-Planet Mexico A.C. und wurde deren ehrenamtlicher Vorsitzender.
Übrigens: Kein Euro einer Spende darf in den Erwerb von Land fließen. Es sei denn, es wäre der ausdrückliche Wunsch der Spenderin oder des Spenders. So wie beispielsweise ein Unterstützer im Jahr 2019 Geld zum zweckgebundenen Erwerb einer 91 Hektar großen Forschungsfläche in Constitución stiftete. Wenige Wochen später konnte Plant-for-the-Planet dank dieser Zuwendung den ersten großangelegten Pflanzversuch starten, wissenschaftlich begleitet vom Londoner Imperial College und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.